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via DEG Invest, Barbara Schrahe-Timera

– Produkt aus Pflanzenresten ersetzt Plastikverpackungen
– Aufbau einer Produktionsanlage in Indien
– 500.000 EUR aus dem Up-Scaling Programm

Verpackungsmüll aus Plastik ist weltweit ein immer größeres Umwelt-Problem. Die indische Regierung hat darauf jetzt reagiert und in einigen Bundesstaaten ein Verbot für bestimmte Plastikverpackungenerlassen. Allerdings fehlt es auf dem indischen Markt noch an Alternativen. Hier setzt ein Vorhaben des Hamburger Unternehmens BIO-LUTIONS GmbH (BIO-LUTIONS) an, für das die DEG – Deutsche Entwicklungs- und Investitionsgesellschaft mbH 500.000 EUR bereitgestellt hat. Diese Mittel werden im Rahmen des Up-Scaling Programms des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) zur Verfügung gestellt.

BIO-LUTIONS stellt biologisch abbaubare Verpackungen und Einweggeschirr aus Pflanzenresten wie Bananenstämmen, Ananas- oder Tomatenpflanzen her. Diese werden zunächst getrocknet. Anschließend werden sie mechanisch zu Mikro- oder Nanofasern zerkleinert. Mit Wasser vermischt sind die Fasern dann selbstbindend und können ohne zusätzliche chemische Bindemittel zu Verpackungen und Einweggeschirr in verschiedenen Formen verarbeitet werden.

Das von BIO-LUTIONS entwickelte Verfahren wurde bisher in einer Pilotanlage getestet. Nun wird in Bangalore im indischen Bundesstaat Karnataka eine größere industrielle Anlage für die nahezu CO2- neutralen Produkte entstehen.

Anlässlich der Vertragsunterzeichnung in Köln sagte DEG-Geschäftsführerin Christiane Laibach: „Wir freuen uns sehr, mit
BIO-LUTIONS ein junges, innovatives Unternehmen auf seinem Wachstumskurs zu begleiten. Mit seiner neuartigen Methode zur Produktion von Verpackungsmaterial bietet BIO-LUTIONS eine tragfähige, umweltschonende Alternative zu Plastikverpackungen“. „Nach einer konstruktiven, genauen und unbürokratischen Überprüfung unseres Business-Plans und unserer ökologischen Innovation werden wirjetzt von der DEG mit dem Up-Scaling-Programm gefördert. BIO-LUTIONS kann in Indien seine Produktionskapazitäten deutlich erhöhen, um dort einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung zu leisten“, ergänzte Eduardo Gordillo, Geschäftsführer von BIO-LUTIONS. Die
Region um Bangalore ist sehr fruchtbar, es gibt bis zu vier Ernten im Jahr. So fallen ausreichend Pflanzenreste an, zusätzliche Anbauflächen sind nicht nötig. BIO-LUTIONS wird mit einer Kleinbauern-Kooperative zusammenarbeiten, die das pflanzliche Material für die Produktion liefert und so zusätzliches Einkommen erwirtschaftet.

Das Unternehmen konnte bereits einen indischen Online-Supermarkt als Kunde gewinnen. Dort können die Verbraucher dann beispielsweise Bananen in Verpackung aus Bananenpflanzen kaufen. In einigen Jahren plant BIO-LUTIONS, seine Produkte auch in Europa anzubieten. Mit dem Up-Scaling-Programm fördert die DEG Pionierinvestitionen von kleinen
und mittleren Unternehmen (KMU). Damit können diese Unternehmen ihre innovativen Geschäftsmodelle, die positive Entwicklungseffekte generieren, erweitern. 2017 stellen die DEG und das BMZ gemeinsam 4,5 Mio. EUR für das Programm bereit.